Medion akoya Mini Netbook E1210

Medion akoya Mini Netbook E1210 MSI Wind U100Seit heute ist das im Vorfeld bereits vielbeachtete Netbook „Medion akoya Mini“ aka „Netbook E1210“ bei Aldi Süd erhältlich. Das akoya Mini ist baugleich zum MSI Wind U100, welches eines der ersten Netbooks mit Intel ‚Atom‘ Chip ist. MSI ist sinnvollerweise auch der Hersteller des Gerätes in der Klasse ‚Netbook“, welche erst Ende letzten Jahres von Asus mit dem Eee PC eingeführt wurde.

Netbooks sind Geräte die besonders leicht (ca. 1KG, 10″ Bildschirm, kein DVD/CD-Rom) sind, einfach bedienbar einen schnellen Netzzugang ins Internet bieten, als auch simple Computerarbeiten wie „Briefe schreiben“ oder „Fotos anschauen“, sowie Chats und sonstige Internetaktivitäten ermöglichen sollen. Interessanterweise kann man die Netbook-Entwicklung auf ein UN-Initiative Namens „100-Dollar-Notebook“, aka One Laptop per Child (OLPC) zurückführen. Diese „100-Dollar-Notebooks“ sollten vor allem in sog. Dritte Welt Ländern die Ausstattung an Schulen verbessern und den Kindern Zugang zu aktuellen Techniken wie u.a. dem Internet ermöglichen. Viele Menschen in den sog. Industrieländern widerum, zeigten sich sehr angetan von einem voll funktionsfähigen Kleinst-Computer, woraufhin Asus die IT-Welt im Winter 2007 mit dem Eee PC beglückte. Seitdem hat Asus erfolgreich ca. zwei Millionen Stück des Kleinst-Notebooks weltweit abgesetzt, und nun versuchen andere Hersteller, wie u.a. MSI, aber auch Acer, HP und Dell auf den Netbook-Zug aufzuspringen.

Aber zurück zum Testgerät, dem Medion akoya Mini Netbook E1210. Wir haben durch einen Zufall noch ein Gerät erhalten – in silber, nicht das schwarze Modell – und steckten, kaum im Büro angekommen, dasselbe gleich an den Strom zum aufladen um es anschliessend zu testen. Aldi Süd bietet das Gerät im Moment nur in silber und schwarz/grau an, während Medion auf der eigenen Website auch bereits Batterien (je 99.-Euro) und Taschen (je 14,95 Euro) für ein weißes Gerät listet.

Positiv überrascht waren wir vom Gewicht. Trotz 10″ Bildschirm und einer 80GB Festplatte (anstatt Flash SSD), wiegt das Gerät nur etwas mehr als 1,1 Kilo. Wobei sich, und hier die erste große Enttäuschung, das Netzteil wesentlich größer und unhandlicher ist als die Eee-Version und somit das Gerät als ganzes auch weniger portabel erscheint.

Medion akoya Mini HardwareSehr schön ist die Anschlußvielfalt des Medion/MSI-Gerätes. 3x USB 2.0, Ethernet (100/100Mbit), VGA-, Mikorofin, Kopfhöhrer und Flash-Karten-Einschub (4-in-1 Card Reader, SD/MMC/MS/MSpro). Wenig was das Technik-Herz vermisst, außer vielleicht einen DVI-Stecker (oder gleich HDMI?!) anstatt des VGA, sowie einen Firewire(400/800)-Anschluß. Weiterhin sind Wifi 802.11b/g an Board, ebenso wie eine 1,3Megapixel Kamera, 1GB Ram, sowie der aktuelle und sehr stromsparende Intel Atom Chip N270 mit 1,6 GHz. Sehr dankbar waren wir für die sinnvollerweise beiliegende und paßgenaue Tasche.

Über die Softwareausstattung des Medion-Gerätes läßt sich streiten – neben Microsoft Win XP SP3 auch Corel WordPerfect Office X3, WISO Mein Geld 2008, BullGuard Internet Security, diverse Aldi-Software für Online-Foto-Druck udn Google Desktop – aber für den normalen Anwender ist eigentlich fast alles installiert. Sicherlich passt der geneigte Benutzer das System an und optimiert damit womöglich auch nochmals die Performance – Stichworte: IrfanView, FireFox, Thundermail, OpenOffice 3.0, VLC, usw. usf – aber das bleibt jedem selbst überlassen.

Die wichtigsten Vorteile des akoya Mini im Gegensatz zum von uns ebenfalls getesteten Eee PC 4G liegen auf der Hand:

  • ein größerer und wesentlich klarerer Bildschirm, vor allem die höhrere Auflösung von 1024×600 macht bei surfen Sinn
  • die Tastatur ist größer und dadurch einfacher zu bedienen
  • 1 GB Arbeitsspeicher sind sehr sinnvoll, nicht nur mit Win XP Nutzung
  • Win XP liefert mehr Software-Möglichkeiten als Linux-Systeme, auch v.a. für Standard-Anweder

Die Nachteile sind unserer Meinung nach die Folgenden:

  • Windows XP startet schlichtweg langsamer (ca. 35 Sekunden) im Gegensatz zu dem von Asus Netbook-optimierten Linux System
  • die 80GB Festplatte ist zwar größer als Flash-Speicher, aber auch etwas anfälliger und nicht so stromsparend wie die Eee-Variante
  • es gibt nur eine Maustaste die man „wippen“ muss um rechts, bzw. links zu betätigen. Das sieht zwar nett aus, ist allerdings etwas hässlicher zu bedienen und führt womöglich bei Verschmutzung zu Problemen
  • ein riesiger Lüfter, der zwar bisher nicht angesprungen ist, aber die Furcht wächst mit jedem Einschalten ;)
  • das Design: Der Eee ist einfach das „Orginal“, wobei die weiße, noch nicht erhältliche Medion-Version auch durchaus seinen Reiz hat
  • verhältnismässig kurze Akkulaufzeit von etwas mehr als 2,5 Stunden
  • Das Netzteil ist riesig im Gegensatz zum Eee-Netzteil und gleicht eher einem klassischem Notebook-Netzteil, während die Eee-Version eher einem vergrößerten Handynetzteil entspricht
  • Für 400.-Euro bekommt man auch fast bereits ein vollwertiges Notebook. 350.-Euro wären angebrachter.

Unser Fazit: Netter Rechnerzwerg für einen akzeptablen Preis, mit sehr gutem Bildschirm. Leider weniger Protable als der Eee PC wg. Gewicht und Netzteilgröße. Hätte MSI das Netzteil besser integriert, sowie eine Flash-SSD, anstatt einer normalen Festplatte verbaut, hätte das Gerät den kommenden Asus Eee PC 901 übertrumpfen können, so landet das Medion akoya Mini mit dem neuen Atom-Chip einen guten Platzsieg, aber leider nicht viel mehr.

Bewertung: 7,5 von 10