Death Toll – Blutgeld

DMX, der New Yorker HipHop Star, macht nach den Filmen ‚Exit Wounds‘ und ‚Romeo Must Die‘, erneut mit einem bei uns nur auf DVD erscheinenden Kinostreifen auf sich aufmerksam. In ‚Death Toll‘, was übersetzt eigentlich „Todesliste“ oder auch „Anzahl der Todesopfer bedeutet“, notfalls auch „Blutzoll“ – aber definitiv nicht „Blutgeld“ wie es der deutsche Vertreib genannt hat – soll auf die Probleme in New Orleans hingewiesen werden, einer der Städte mit den höchsten Mordraten in den USA. Dennoch bietet der Film knallharte Action, Blutfontänen in Zeitlupe, sowie „dirty language“, sowie ein wenig Sex und derbe Sprüche, was auch der Grund sein dürfte für die verwehrte Jugendfreigabe. Im Klartext: der Film ist ab 18.

Auch ansonsten werden keine Klischees ausgespart: Harte Jungs mit noch härteren Waffen und Deals, Scharfe Polizistin mit gestreßtem Kollegen, dessen eifersüchtige Gatin, Morde zwischen Gangmitgliedern und Rachesüchtigen, Polizeichefs die Ihren Frust an Untergegebenen auslassen, Rechtsanwälte und Stadtbeamte die wahllos um des eigenen Erfolges Willen Gerechtigkeit fordern, Ungerechtigkeiten von allen Seiten, nur die Drogendealer scheinen noch Ihrem Codex zu folgen und wer träumt, wird anscheinend HipHop-Produzent.

Diese ganze Szenerie ist aufgeladen wie ein Hurrikan im Golf von Mexiko und die Geschichten scheinen sich einerseits zwar zu vermischen, fügen sich andererseits aber zusammen, so dass der Zuseher etwas allein gelassen vor dem Bildschirm sitzt. Manche Filmaufnahmen und Dialoge erscheinen zudem extrem billig, aufgesetzt und abgedroschen, wie bei einer schlechten SOAP im TV. Der einzige rote Faden scheint das Blut zu sein, was auf die Böden von New Orleans tropft, die Geschichte des Filmes enthält offensichtlich keinen. Der eingespielte HipHop-Sound ist der größte Pluspunkt, da er Authentizität in diese unnötig brutale Close-to-Reality-Show projeziert, die die Schauspieler selbst größtenteils nicht in der Lage sind wiederzuspiegel.

So kommt es das am Ende DMX müde in die Kamera schaut und meint „der Krieg ist zu Ende“, eine Umschreibung zur Aufforderung die Waffen niederzulegen und endlich Frieden zu schliessen. Die Tatsache aber, das Lousiana nach wie vor einer der ärmsten Gegenden der USA ist und der Traum doch noch irgendwie reich werden zu können und damit den „American way of life“ zu leben, diese Tatsache läßt die Stimme DMX‘ verblassen und als nicht realistisch erscheinen. ‚Death Toll‘ ist eine traurige Momentaufnahme der Zustände in manchen Regionen der USA und macht auch betroffen: Wie kann ein Land „Weltpolizei“ spielen, welches in den eigenen Vorgärten derartige Probleme hat?

Bewrtung: 5 von 10