Da steht er nun also vor mir. Wobei „vor mir“ bei der geringen Größe eigentlich der falsche Ausdruck ist. Das Gerät ist sehr zierlich. Bereits das Auspacken des viel gerühmten Asus-PC‘s bereitet Freunde. Nur ein einziges Kabel und zwar das angenehm kompakte, weiße Netzteil stört den ersten Eindruck. Akku in den Computer gesteckt, den Netzstecker angeschlossen und schon kann es beginnen: die Eee-rfahrung.
Das Hochfahren erledigt das kleine Notebook sehr zügig. Der Eee PC hat ein von Asus selbst entwickeltes Linux integriert und dieses ist an die schwachen Hardwareressourcen angepasst (Prozessor: 900 MHz Intel Celeron-M ULV 353, 512 MB Ram und 4GB „Festplatte“ auf Flashspeicher, alle Details hier zu finden). Die Applikationen, bis auf das Ressourcen-fressende Open Office Programm, starten in guter Geschwindigkeit. Durch den kleinen 7“-Bildschirm möchte man allerdings sowieso lieber nicht Office-Dokumente auf dem Gerät bearbeiten.
Surfen mit dem optimierten FireFox-Browser macht wiederum durchaus Spaß – sofern man die Schwäche des Wlan-Anmeldens erstmalig überwunden hat. Die anderen beigefügten Programme sind wiederum Geschmackssache, aber meiner Meinung nach wenig sinnvoll, weder die Anwendungsprogramme, noch die Spiele.
Der Eee-PC ist ein guter Ich-möchte-mal-schnell-ins-Internet-PC für‘s Bett, oder den Küchentisch. Auch als kleiner Web-Videospieler, sowohl die Tagesschau, als auch die YouTube-Flash-, sowie die meisten Download-Videos spielt der kleine Alleskönner problemlos ab, nur bei Quicktime-Filmtrailern patzt es. Email lesen ist auch kein Problem, allerdings sind die Tasten zum Schreiben umfänglicher Korrespondenzen etwas klein. Die eingebaute Kamera ist ein nettes Feature, allerdings ist unter Linux die Videofunktion von Skype noch nicht verfügbar und deswegen, zumindest für diesen bekannten Dienst, auch nicht einsetzbar.
Das größte Problem ist allerdings die Wifi-Internet-Konnektivität. Abgesehen davon, das Netzwerke extrem schlecht empfangen werden, muss man, selbst bei bereits bekannten Netzwerken, jedes mal das Passwort von Neuem eingeben – das langweilt.
Einmal wollte auch Open Office nicht starten – aus unbekannten Grund und nur ein (sehr schneller) Neustart behob das Problem – und andere berichten von ähnlichen Problemen.
Insgesamt also ein durchwachsenes, dennoch nicht negatives Erlebnis – im Gegenteil. Es macht Spass den Asus Eee PC zu benutzen. Sollte Asus die Softwarebugs noch beheben, würde ich dem Eee PC eine glatte 8.0 geben. Ein zusätzlich größerer Bildschirm – der bereits für Sommer/Herbst, dann allerdings auch in einem teureren Modell angekündigt ist – hievt das Gerät womöglich auf eine 8.5. Wer nicht warten kann, besorgt sich – wie weltweit ca. 500.000 Menschen – das günstige Gerät jetzt. Alle Anderen sollten auf die Version mit stabilen Betriebssystem (2.0?) und dem 9“ oder 10“ Bildschirm warten.
Name: Eee PC 4G
Hersteller: ASUSTeK Computer Inc.
Typ: Sub-/Fun-Notebook
Land: Taiwan, 2007
Offizielle Website: http://eeepc.asus.com/
Veröffentlichung in (D): 2008-01-24
Preis in (D): 299.- Euro
Bewertung: 7.5 von 10