Ich lese extrem selten Spieleanleitungen, aber irgendwie wollte ich ein wenig besser verstehen, was man machen muss bei Civilization Revolution um zu gewinnen – das ist an sich ein gutes Zeichen. Das Spiel stellt sich in dieser knappen, komplett deutschsprachigen Broschüre als Mischung aus den Brettspielen Monopoly und Risiko dar, was weitestgehend die Thematik beschreibt.
Rundenbasiert kann man Siedler, oder Armeeeinheiten befehligen, Erfindungen anstoßen, Städte ausbauen und muss dieselben verteidigen, oder diplomatische Beziehungen mit anderen Völkern eingehen um Handel zu treiben und Wissen oder Kultur auszutauschen.
So kommt es auch dass man das Spiel nicht nur als Gewalt-Herrscher über alle gewinnen kann, sondern auch wirtschaftliche oder kulturelle Erfolge, sowie Erfindungsreichtümer können ebenfalls zu einem siegreichen Ende führen, oder eine Kombination aus alle dem.
Während mir die PC-Variante immer etwas zu kompliziert schien, hat der Schöpfer Sid Meier – auch bekannt für seine Spiele-Klassiker Pirates! und Railroad Tycoon – diesmal eine Konsolenwürdige Variante geschaffen mit einer guten Mischung aus Action, Strategie und Geschwindkeit.
Etwas gewöhungsbedürftig ist allerdings die sehr popige Grafik, womit allerdings vermutlich ein jüngeres Spielepublikum angesprochen werden soll, welches spielerisch etwas über die verschiedenen Völker, Kulturen und Herrscher in der integrierten „Zivilopädia“ erfahren kann. Die Steuerung ist für ein Strategiespiel relativ positiv auf die Joypad-Navigation von Konsolen übertragen worden und erfordert weniger Einlernen, als die komplizierte Steuerung des Master Chief aus Halo 3. Etwas langweilend ist allerdings des Gebrabel der Berater, Herrscher und anderer Personen im Spiel, da sie eine Art universelle Babysprache verpaßt bekommen haben, vermutlich um die Übersetzung zu sparen, so dass man Texte lesen muss, da ein Verstehen nicht möglich ist.
Die Komplexität des Spieles, zumindest wenn man die Länge eines Level betrachtet ist denn auch die einzig größere Kritik, denn es gibt nur eine bestimmte Rundenanzahl, welche bei „normalem“ Spiel etwa nach einer Stunde erreicht ist, etwas zu kurz um lang motivierenden Strategie-Spass zu entwickeln. Ein weiteres, unnötiges Übel war die Tatasche, dass das Spiel in der von uns getesteten PS3-Fassung einmal abgestürzt ist, weshalb wir einen halben Punkt abgezogen haben bei der Wertung.
Bewertung: 8 von 10