Eva Braun liegt beim Koitus unter Hitler und sagt zögerlich: „Ich spüre Sie nicht… Herr Führer“. Ob für oder gegen diesen Film, man muss lachen bei der Vorstellung dass Braun – allein dieser Name passt schon wie die Faust aufs Auge – so etwas zu dem schlappen Adolf gesagt hat. Und diese Szene zeigt auch bereits die Gefahr, die schwierige Thematik und große Frage dieser Tragik-Komödie: Selbstverständlich würde man gerne, aber darf man über ein Monster wie Adolf Hitler lachen?
Ja, man darf, so unsere Meinung. Jeder weiß und versteht – bis auf schwachköpfige, nicht erziehungswillige Neo-Nazis und rechts-gerichtete Gesinnungsgenossen, dass Adolf Hitler ein verachtungswürdiges, massenmordendes und voller Haß gesogenes Wesen war. Da man diese Grausamkeit kaum in Worte fassen kann, beziehungsweise selbst Worte diesen Menschen kaum beschreiben können, wieso sollte man dann nicht versuchen über ihn zu lachen und somit zumindest ansatzweise an seinem widerlichen Image kratzen und es auch damit beschädigen. Selbstverständlich fürchtet man sich vor einer Wiederholung der Geschichte, aber wird diese nicht weniger zu fürchten wenn man darüber lachen kann und auch darf? Kann man nicht offener und freier darüber diskutieren und auch das Dritte Reich damit auch kritisieren wenn man Formen wie die Satire anwendet, Formen wie auch das politische Kabaret?
Der Film von Dani Levi, mit Helge Schneider, sowie dem inzwischen verstorbenen Schauspieler Ulrich Mühe in den Hauptrollen wurde zum Kinostart im Januar 2007 viel diskutiert und inhaltlich teilweise sehr negativ bewertet. Die Frage wie man mit dem „Thema wie Adolf Hitler“ so „locker“ umgehen kann, als auch die Verwunderung das gerade ein jüdisch gläubiger Regisseur eine Komödie über diese Thematik erstellt hat, haben anscheinend viele Personen nicht verstanden.
Der Film selbst gerät dabei geradezu ins Hintertreffen, obwohl er sehr gut gemacht ist. So wie auch diese Kritik beschäftigten sich viele mit der Frage wieso und warum, anstatt mit dem Film selbst und auch wir möchten dem Inhalt nicht vorweggreifen. Der Inhalt ist – wenn man die Geschichte eben nicht kennt – umso überraschender und man kann den Film unvoreingenommener betrachten. Und genau das sollte man machen.
Menschen die sich Tragik-Komödien, wie auch zum Beispiel „Das Leben ist schön“, ansehen, sollten „Mein Führer – Die wirklich wahrste Wahrheit über Adolf Hitler“ nicht verpassen, denn es gibt wenige Filme die sich dem „Dritten Reich“ und eben auch einem der größten Massenmörder der Welt, so offen begegnen – auch das kann Augen öffnen.
Wertung: 7,5 von 10