Iron Man 2

Wie eine Mischung aus ‚Virgin‘-Chef Richard Branson, der teils kranke und dann wieder genesene Steve Jobs und der Red Bull Lenker Dietrich Mateschitz der gerne auch sportliche Risiken eingeht und vor allem finanziert – so erscheint die Darstellung des Iron Man (Robert Downey Jr.) – eine Prise Comic-Übertreibung darf bei all dem Spektakel und dem Ursprung natürlich auch nicht fehlen.

Iron Man 2 startet laut und gleich inmitten der Geschichte, einen langen Handlungsbogen versucht der Regisseur Jon Favreau erst gar nicht aufzubauen, zu klar scheint was das Publikum bei diesem ersten Sommerblockbuster – im späten Frühling -erwartet: Knallharte Action und explosive Unterhaltung, wohin das Auge reicht und solange es die Ohren ertragen.

So kommt es, dass in dem Presseheft, wohl nicht nur aus Versehen, mehrfach auf die gute Zusammenarbeit mit dem Militär hingewiesen wird – große Teile, vor allem des zweiten Parts des Filmes wirken dann auch entsprechend beeinflusst und platt. Es geht darum wer die größte, beste und längste besitzt – Waffe versteht sich. Und nachdem der Zwischengegner bereits einmal besiegt wurde, frägt man sich nur, wann endlich der Final Fight stattfindet um diesen, perspektivisch gesehen, zu genießen.

Überrascht ist man dann allerdings wie schnell jener zu Ende ist, nachdem Iron Man ein neues chemisches Element – sehr ähnlich dem Element Palladium, aber doch etwas anders, ausdauernder – gefunden, zig‘ Drohnen-Iron Men besiegt und fast seinen einzigen Freund verloren hat. Zu guter letzt, und das ist als Hollywood-Kenner ertäglicher denn für Iron Man Comic-Fans – diese lieben die Karotte vor der Nase und das Implizite – kommt es zum wahren Showdown: Der Playboy Iron Man wird…. Aber das müsst Ihr selbst herausfinden ;)

Generell eine kurzweilig unterhaltsame Comic-Verfilmung, die allerdings nicht ganz das Niveau des Vorgängers erreicht, sowohl technisch, weil kaum etwas Neues gezeigt wird, als auch erzählerisch, dafür werden einfach zu viele „Geheimnisse“ auf einmal gelüftet. Aber auch die späteren Spiderman und XMen-Filmumsetzungen krankten an dieser Problematik. Dennoch nettes Popcorn-Kino, wenn man ohne Anspruch das Theater besucht und nicht unbedingt Antimilitarist ist.