Nun ist also die erste Euphorie verflogen und man kann darüber rekapitulieren was uns Apple da neues beschert hat:
1.) Mac OS X Lion
2.) neue Mac Minis
3.) neue MacBook Air
4.) ein 27″ Thunderbolt Display
Willkommen im „Apple Summer 2011“, anbei unser Kommentar:
Bis auf 1.) zahlen wir Europäer für alle mehr als in den USA, teilweise bis zu 15%, das ist happig, aber so ist Apple’s Preispolitik seit jeher und solange die Leute es kaufen, wird sich daran wohl auch nichts ändern – leider.
Aber nun zu den eigentlichen Produkten:
Zu 1.) Mac OS X Lion
Ein tolles neues Betriebssystem. Leider muss man 10.6 zuvor installiert haben, alternativ kann man auf den USB-Stick warten den Apple ausliefern wird – allerdings erst Mitte/Ende August und für mehr als den doppelten (!) Preis. Die neuen Funktionen sind überzeugend und der Übergang zu mehr „touch“ und damit auch die Nutzung des MagicPads scheinen nun tatsächlich Sinn zu machen. Apple verfolgt eine Vision, die des leicht bedienbaren Computers, der als solcher vielleicht auch gar nicht mehr erkennbar ist und erntet die Früchte dieses Erfolges, zurecht.
Zu 2.) neue Mac Minis
Apropos USB-Stick, die neuen Mac Minis haben kein „Scheiben“-Laufwerk mehr, also weder DVD/CD, geschweige denn BluRay. Apple glaubt also an den Untergang dieser festen Medien und verabschiedet sich gänzlich davon. Ganz nebenbei spart Apple dadurch auch noch ggf. anfallende Lizenz- und Strafabgaben wie die Urheberrechtspauschale. Von dem Kostenvorteil kommt leider nichts beim Endkunden an, im Gegenteil, es wachsen nur die Apple Gewinne, die die Firma dann unter anderem auch in die neue Luxus-Firmenzentrale investieren wird. Bis auf das fehlende Laufwerk sind die neuen Mac Minis eigentlich sehr sympatisch, allerdings werde ich – eben wegen des nicht vorhandenen Laufwerkes – meinen Wohnzimmer-MacMini deswegen wohl nicht ersetzen können. Schade eigentlich, denn dann muss ich wohl für ein Update auf einen Dell Zino HD oder die Asus EEEbox zurückgreifen. Wichtigstes Hwardware-Update übrigens, neben den schnelleren Prozessoren: der Thunderbolt-Anschluss.
Zu 3.) neue MacBook Air
EinTop-Hardware-Update mit wesentlich schnelleren Prozessoren. Allerdings verliert das kleine Modell den Extra-Grafikchip, hier also ein Minuspunkt. Dafür ist der Einstiegspreis mit 949.-Euro für das kleine Modell jetzt so günstig, dass das weiße Plastik MacBook nun ersatzlos gestrichen wurde. Auch hier – keine Laufwerke inkludiert – also dieselbe Taktik wie bei dem MacMini. Apple ist da immer stringent, was durchaus Sinn macht. Wie bereits bei 2.) erwähnt, mehr Power und Thunderbolt. Also isgesamt ein sinnvolles Update, wer nicht bereits im Herbst zugeschlagen hat oder auf 4.) scharf ist….
Zu 4.) ein 27″ Thunderbolt Display
Die eigentliche Überraschung war dieses „weltweit erste“ Thunderbolt Display mit einer satten Auflösung von 2560×1440 Pixel, welches leider spiegelnd ist, was nach deutschem Arbeitsschutzrecht für Bildschirmarbeitsplätze eigentlich ein K.O.-Kriterium bedeutet. Siehe dazu auch „Glare-Type-Display“.
Das Display wird mit einem Kabel – wie bei bisherigen Monitoren auch – direkt an MacMini oder MacBook Air angeschlossen wird, aber – Thunderbolt macht es möglich – auch quasi eine Docking-Station bietet zu weiteren Anschlüssen wie USB, Firewire, Ethernet und einem weiteren Thunderbolt-Gerät.
Dadurch lassen sich nun also drei weitere USB-Geräte anschliessen, das Netzwerkkabel und ein weiterer Monitor, während man seiten MacBook Air nur mit einem Kabel verbinden muss. Sehr schön. Nur der Preis ist mit 999.-Euro – in den USA kostet das Display genausoviel in US$! Wenn auch ohne Steuern, die dort aber bei max. ca. 10% liegen, wordurch sich ein Preisvorteil von über 200 Euro errechnet, inkl. Steuern – gesalzen.
Also für 800 Euro hätte ich mir den Monitor tatsächlich geholt- Arbeitsschutz hin oder her – und für 800 Euro zusätzlich auch den MacBook Air, so wird beides auf sich warten lassen, denn als Konsument kommen ich mir ungerecht behandelt vor. Ich investiere deshalb – so sehr ich Apple Produkte schätze – dieses Jahr in andere Produkte, oder importiere mir die tragbaren Geräte selbst aus den USA. Mal sehen.