Die Marketing-Abteilung von Mercedes-Benz will es nicht lernen und stattet die Presse erneut mit einem 55-seitigen PDF-Mammutwerk zu einem Produkt aus – diesmal dem EQE, also der E-Klasse mit elektrischen Antrieb – ohne die mitunter wichtigsten Teile anzuhängen: eine Preisliste sowie ein finales Release-Datum.
Nach WLTP schafft das Fahrzeug mit seiner Lithium-Ionen-Batterie mit zehn Zellen einen „nutzbaren Energieinhalt von circa 90 kWh angeblich 660km Reichweite so die Messe-Mitarbeiter sowie die offizielle Pressemitteilung, das Datenblatt des EQE 350 (siehe Foto) referenzierte allerdings 618km.
Während das Fahrzeug vorne geräumig erschien, haben Menschen mit +1,85 cm Größe hinten im Fahrzeug eventuell Platzproblem, aber probiert es selbst mal aus.
Ansonsten liesst sich das umfangreiche Presse-Dokument wie eine peinliche Liste von Stichpunkten die irgendwer für irgendjemanden erstellen und abhacken musste, um im besten Fall Tesla-Modelle und/oder andere Konkurrenten Punkt-für-Punkt auszustechen. Diese Beispiele – ca. 100 weitere ließen sich nennen – müssten zunächst verinnerlicht werden:
- …wobei der Beifahrer in Europa „dynamischen Content auch während der Fahrt anschauen“ darf – ganz ehrlich, wem liefert diese Information irgendetwas Sinnvolles, geschweige denn Positives? Nach +16 Jahren hat es Daimler also geschafft ein Tablet halbwegs ins Auto zu integrieren um Videos anzusehen oder Musik zu hören? Wow, willkommen in der neuen Mercedes-Benz-Entertainment-Welt, leider mehr als ein Jahrzehnt zu spät.
- „Das Düsenband erstreckt sich oben über die gesamte Breite“ und „Die Außendüsen tragen ein Turbinen-Design“. Habe den Absatz nun dreimal gelesen und ganz ehrlich?!?: Mir geht dabei nur die Düse, sonst nichts.
- Bei so viel Marketing-Heißluft kann man richtig Angst bekommen wenn von „lernfähiger Software“ des „Anzeige- und Bedienkonzept“und die vielen anderen Versprechungen gelistet werden.
Dabei wünscht man sich nur noch eines: Die Preise und das finale Release-Datum bitte, Ihr schafft das!