Gestern hat Apple das neue iPhone OS 4.0 vorgestellt und neben vielen positiven Punkten – wie zum Beispiel der Einführung von Multitasking-Prozessen – gibt es leider auch viele neue negative Entwicklungen, die nicht verschwiegen werden sollten.
Apples neues iPhone OS 4.0 bringt nun endlich die vielfach gewünschte Multitasking-Fähigkeit – allerdings nur für aktuelle iPhone 3GS, iPod touch 2G und zukünftige Modelle, ältere Systeme bleiben wegen der langsameren Prozessoren außen vor. Erstaunlicherweise wird das neue Betriebssystem für das neue iPad auch erst im September nachgeliefert, ein nicht ganz nachvollziehbarer Schritt, da dies vor allem Entwickler vor neue Komplexitäten stellen wird.
Das ‚Game Center‘ getaufte System, wird Funktionen, wie sie aktuell OpenFeint und andere anbieten, implementieren. Ähnlich Microsoft’s Xbox Live System, zentralisiert das ‚Game Center‘ die Kommunikation der Spieler an einem Punkt, was aus Datenschutz-rechtlichen Gesichtspunkten nicht nur positiv zu sehen ist, da Apple neben dem Shop, dem Betriebssystem, dem Gerät auch offensichtlich noch die Kommunikation der User auf Ihren Systemen bündeln möchte – vordergründig natürlich nur um alles einfacher und besser zu machen. Aber gleichzeitig wachsen damit auch die Datenberge die Apple über seine User sammelt.
Mit iAd hat Apple darüber hinaus ein weiteres heißes Eisen im Feuer. Anstatt einen 70/30 Splitt wird Apple einen für Entwickler/Firmen schlechteren 60/40-Splitt anbieten um die Umsätze aufzuteilen, dafür bietet Apple dann – ähnlich dem Google Adsense-System – ein zentrales System für Werbung auf den iPhone OS 4.0 Geräten an. Einerseits ist dies für Entwickler vermutlich einfacher zu integrieren, andererseits monopolisiert Apple damit den Werbezugang weitestgehend, kann die Preise kontrollieren und kalkuliert bereits jetzt mit bis zu einer Milliarde Ad-Impressions pro Tag! Selbst bei nur einem Cent pro Ad-Impression scheint klar zu sein wer davon reich wird – sicherlich nicht die Entwickler.
Zusätzlich scheint Apple die Entwickler zu zwingen auf alternative Programmiersprachen wie Java oder ActionScript 3.0 zu verzichten – angeblich aus Performamce-Gründen – aber offensichtlich auch um eine ganz eigene „Programmiererkaste“ zu züchten, welche dann vor allem eines können: Software für Apples iPhone OS Systeme schreiben.
Insgesamt scheint somit das iPhone OS 4.0 mehr Einschränkungen mit sich zu bringen denn positive Features und vor allem wird es einem in die Tasche spielen: Apple. So leid es mir tut und so gerne ich Apple Produkte auch nutze, man muss sich durchaus überlegen ob man diesem beschrittenen Pfad folgen möchte, denn die Abhängigkeit von einem einzigen Supplier scheint damit doch sehr groß zu werden – womöglich zu groß.