Adobe AIR

Adobe On AIR Tour BannerGestern fand in München die „Adobe on AIR Tour“ statt, eine Roadshow mit welcher Adobe versucht Entwickler und Softwarehersteller für die Entwicklungsumgebung AIR zu begeistern und gewinnen. Unter AIR versucht Adobe das Web 2.0-Moment für sich zu nutzen und Standards zu schaffen für zukünftige Web-Desktop-Applikationen. Die Software integriert Techniken wie HTML, XML, Flash, AJAX, Action- und Java-Script um Software für verschiedenste Plattformen. Neben dem Vorteil eigene Standards zu veröffentlichen und damit auch deren Weiterentwicklung zu kontrollieren, möchte Adobe allerdings auch Geld verdienen, unter anderem mit den eigenen Produkten Flash, Photoshop, Dreamweaver und Flex die als mögliche und optimierte AIR-Entwicklungstools verwendet werden können.

Adobe On AIR Tour Foto 1Neben dem Versuch eigene Produkte an die Frau und den Mann zu bringen, greift Adobe mit AIR allerdings auch die Plattform-übergreifende Programmiersprache Java der Firma Sun an, sowie generell Betriebssystem-spezifische Softwareentwicklung an, denn AIR läuft im Moment sowohl auf Linux, Windows, als auch auf Mac OS X. Adobe AIR versucht aufzuräumen mit den Nachteilen der etwas langsamen Java-Desktop-Applikationen, es will interoperabel auf unterschiedlichsten Plattformen – PC’s, Mobiltelefonen, Spielkonsolen – sowie offen und einfacher zu programmieren sein.

Ohne jetzt zu sehr ins Detail zu gehen, stellt sich dennoch die Frage, was man eigentlich braucht um AIR-Applikationen zu entwickeln und genau hierum drehte sich die sehr praktisch orientierte eintägige „On AIR“-Session. Die Minimal-Austattung ist angeblich komplett kostenlos und für ein erstes Projekt benötigt man demnach nur folgende Dinge:
1.) einen Texteditor (oder natürlich auch entsprechende Adobe-Produkte, z.B. den Adobe Flex Builder)
2.) das AIR SDK
3.) ein Test-html file, z.B. index.html
4.) eine Applikation-Beschreibungs-Datei als *.xml (im SDK gibt es ein descriptions-sample.xml mit Beispieleinträgen)

Ganz kostenlos ist die Erstellung einer AIR Applikation, wie sich herausstellte, schliesslich aber doch nicht, da man ein Zertifikat nach der Fertigstellung des Projektes braucht und dieses kostet mindestens 299 US$/Jahr, zu erhalten u.a. bei. thawte.com.

Sehr interessant waren weiterhin die Präsentation zu den Themen „Adobe Pacifica“, einer VoIP-Integration mit Flash, eine E-Learning-Lösung von Plan.net welche für SAP Marketing in AIR umgesetzt wurde und sowohl lokal offline auf Clients, als auch online in Browsern läuft, sowie ein Vortrag zum Thema Google App Engine in Verknüpfung mit AIR.

Air 1.1 wird übrigens im Juni veröffentlicht, mit zusätzlichen, komplett lokalisierten Sprachen, einer erweiterten Synchronisationfähigkeit mit Flash 10, sowie dutzenden Bug-Fixes.

Sollte es Adobe tatsächlich gelingen AIR auf verschiedensten Plattformen stabil und erfolgreich zu platzieren, könnte diese Technologie zukünftig den Desktop-Markt ebenso stark beeinflussen wie Java den Servermarkt.

Bewertung von AIR 1.0: 8 von 10

Bewertung der „On AIR“ Show: 9 von 10

Zusätzliche Informationen rund um das Thema Adobe AIR

Technische Informationen:

Tips & Tricks

Adobe AIR Architektur
Google App Engine Preimodell
Blaze Framework
SAP eLearning Training von Plan.net mit Adobe AIR
Adobe AIR in action