Wall-E – Der Letzte räumt die Erde auf

In den meisten Ländern bereits auf DVD und Blu-Ray erhältlich, fährt der kleine Roboter Wall-E hierzulande immer noch in den Kinos durch die Galaxis, bevor er – vermutlich rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft – auch hier die Home Office Kassen klingeln läßt. Weltweit hat der neunte abendfüllende Pixar-Film fast 470 Millionen US$ eingespielt und dürfte, neben der Tennie-Schnulze ‚High School Musical 3‘, zu den größten Blockbustern Disney’s in 2008 zählen.

Wall-E, der kleine, einzig verbliebene Aufräumrobotor auf der Erde, sotiert den Müll den die Menschen vor 700 Jahren zurückgelassen haben und zeigt dabei nicht nur seinem Haustier, einer kleinen Küchenschabe, allzu menschliche Gesten und Züge. Umso erstaunlicher ist, dass in dem ersten Drittel des Filmes, und das ist den Machern dieser Animations-Unterhaltung sehr hoch anzurechnen, fast kein Wort gesprochen wird. Die beiden Charaktere können, allein durch Bewegungen und die Stellungen der digitalen Augen, Hände, Fühler und sonstigen Körperteile, sämtiche Emotionen und Ausdrücke nahezu perfekt und vermutlich weltweit verständlich, ausdrücken. Schön zu sehen ist auch das Poster und Werbeplakate innerhalb des Filmes ebenfalls in die jeweilige Sprache übersetzt und digital eingebaut wurden, was technisch zwar durchaus realisierbar ist, im Detail aber sicherlich doch sehr aufwendig sein dürfte.

Wall-E verliebt sich in den Neuankömmlings-Robotor EVE, welcher in der Galaxie auf der Suche nach Pflanzen ist und somit die Hoffnung der Menschen darstellt womöglich doch eines Tages wieder auf einem Planeten leben zu können. Die Menschen wiederum sind auf einem komplett automatisierten Raumschiff in der x-ten Generation bereits so weit degeneriert, dass Ihnen vor lauter Langweile kaum mehr etwas einfällt und der putzige Robotor Wall-E wirbelt bei der Suche nach seiner großen Liebe EVE nicht nur dessen Leben gehörig durcheinander, sondern entblößt, wie bei den meisten der Pixar Filme auch so manche Pervesion des menschlichen Daseins.

Wall-E ist sehenswert für alle die den Disney Knuddelfaktor ertragen können und offen für digitale Animationsfilme sind. Kinder werden den Trickfilm lieben und entsprechend bereite Erwachse können durchaus auch Ihren Spaß bei dem modernisierten ‚ET‚-Verschnitt haben. Animationstechnisch beweißt Pixar erneut, dass Sie derzeit in der Topliga mitspielen und für die kommenden in 3D produzierten Animationsstreifen bereit sind. Wir freuen uns auf mehr aus dem Hause Pixar und bleiben, trotz der Herz-Schmerz-Geschichte, ein Fan von Wall-E, EVE und der kleinen Schabe – letztere allerdings nur in virtueller Form.

Bewertung: 8 von 10