Für seine, wie wir finden bislang beste Rolle, gewann Sean Penn dieses Jahr einen Oscar für die Darstellung von Harvey Milk, einem der wichtigsten Kämpfer für die Rechte von Homosexuellen in den USA, der 1978 einem Doppelmord zu Opfer fiel. Der Film ‚Milk‘ erhielt neben dieser Auszeichnung für den „Besten Hauptdarsteller“ und noch einen Oscar für das „Beste Drehbuch“ und sechs weitere Nominierungen.
Der Film startet im Jahre 1970 zu Milk’s 40. Geburtstag, an welchem er seinen langjährigen Lebenspartner Scott Smith kennenlernt mit dem er, nach zwei Jahren Aufenthaltes in New York, 1972 in das inzwischen als Schwulenviertel bekannte Castro in San Francisco zieht.
Nach kurzer Refokusierung entschliessen sich die Beiden einen Fotoladen mit dem Namen ‚Castro Camera‘ (575 Castro Street), zu eröffnen. Harvey Milk stören bereits länger die, unter andeem politischen, diskriminierenden Umstände von Homosexuellen in den USA, weshalb er beschliesst für eines der lokalen Stadtämter zu amtieren. Erst nach mehreren politischen Verlusten und der persönlich sehr schwierigen Trennung von Scott Smith, gelingt ihm Ende 1977 als erster bekennender Schwuler in den USA, der Wahlsieg in ein politisches Amt und mit der offiziellen Ernennung als Supervisor im Januar 1978 der Einzug in das Capitol, das Rathaus von San Francisco. Das Ende, wie es bereits zu Anfang des Filmes beschrieben wird, ist als Nichteingeweihter überaschender als man denkt und sollte von Leuten, die unvorbereitet in den Film gehen wollen, nicht recherchiert werden.
Harvey Milk, die Fimbiografie, ist einer der bewegensten Filme dieses Jahrzentes und sollte auch in Schulen zum Standard-Repertoire bei der Erziehung dienen – wobei auch viele politisch-konservative Kreise und nicht nur katholisch-kirchliche Institutionen diese Lehrstunde gut gebrauchen könnten. Die Kraft die ein Harvey Milk und seine „Rekruten“ in den siebziger Jahren dem politischen Aktivismus verliehen, wäre heutzutage wünschenswert, ist aber leider nur schwer vorstellbar. Die Schauspieler in dem Film sind so überzeugend, dass die 30 Jahre alten, reingeschnitten Orginalszenen sich nahtlos in das Geschehen einfügen. Nicht nur Sean Penn’s Harvey Milk Präsentation, auch die Darstellung von Scott Smith durch den Spiderman-Widersacher James Franco und natürlich die Rolle von Dan White durch Josh Brolin – um nur einige zu nennen – sind ebenso grandios besetzt, wie gespielt. Wer diesen Film verpaßt und ansonsten Filme anschaut, verpaßt etwas in seinem (filmischen) Leben.
Original Name: Milk
Regisseur: Gus Van Sant
Genre: Filmbiografie
Publisher: Constantin Film
Land: USA
Jahr: 2008
Offizielle Website: www.milk.film.de
IMDb: tt1013753
Kinostart in (D): 2009-02-19
Bewertung: 10 von 10
PS: Für alle San Francisco Reisenden gibt es einen interessanten MP3-Tour-Podcast, bei welchem man 70 Minuten lang Harvey’s Welt erlaufen kann. Weitere Infofmationen zum Thema ‚Harvey Milk in San Francisco‘ gibt es hier….
PPS: Sehr sehenswert sind auch die Making-Of’s und Trailer bei FilmFocus.com….