Von einer anderen Ecke, aber mindestens genauso aggressiv wie Apple rollte Herr Bezos, der CEO/Chef von Amazon heute den Multimedia-Markt auf mit dem Amazon Kindle Fire.
Während Steve Jobs aus der Musikecke angriff, platzierte Jeff Bezos bereits vor vier Jahren den eReader Kindle für digitale Bücher, wovon nun die vierte Generation präsentiert wurde mit einem neuen, umfassenderen Fokus – vorbestllbar sofort und Versand-fertig ab 15.11.2011.
Neben drei verschiedenen E Ink Geräten in scharz/weiss – Kindle (79US$ zzgl. MwSt.), Kindle Touch (99US$ zzgl. MwSt.) und Kindle Touch 3G (149US$ zzgl. MwSt.) – welche nach wie vor hauptsächlich zum Lesen genutzt werden sollen, wurde auch ein Multimediagerät – der neue Kindle Fire (199US$ zzgl. MwSt.) – präsentiert welcher alle digitalen Inhalte die auf Amazon.com verkauft werden, auch darstellen kann. Neben Büchern stehen hierbei vor allem auch Musik sowie Filme, als auch Zeitschriften und Zeitungen im Vordergrund. Aber auch Apps und (Amazon) Cloudservices sollen das DualCore Gerät entsprechend erweitern.
Alle Amazon Prime-Lieferservice-Kunden (79US$/Jahr) bekommen zudem eine beschränkte Filmflatrate „geschenkt“, welche dennoch Konkurrenten wie Netflix (99US$/Jahr) schwitzen lassen dürfte, da Amazon Mehrwerte liefert die ein Netflix niemals anbieten können wird – einen (digitalen) Vollsortimentshop.
Das Konzept von Amazon.com ist sehr interessant, verkauft der Onlineshop doch ein Geräte an Kunden die dann wiederum exklusiv in dem eigenen Shop einkaufen – ein unglaubliches Monopolpotenzial entsteht, welches auch Apple bereits zu melken wußte. Die Karten werden gerade gewaltig neu gemischt.
Europa steht dabei im Moment allerdings noch etwas außen vor, ist hier doch alles noch etwas komplizierter, durch die unterschiedlichen Länderrechte. Dennoch wird in den kommenden 2-3 Jahren auch der hiesige digitale Markt ähnliche Umwälzungen erleben – mancher Publisher und auch die Einzelhändler dürften schon jetzt feuchte Hände deswegen bekommen.