Wie unsere Politiker bei jeder noch so erstaunlichen und nicht unbedingt positiven Wendung eines Ereignisses betonen, erreicht auch ‚Call of Duty: Modern Warfire 2‘ mit dem Rollenwechsel in die Figur eines Terroristen – innerhalb einer Szene – eine neue Qualität. Detaillierter die Fetzen nie flogen – könnte man auch behaupten, wobei dies nicht nur im übertragenen Sinne so gemeint ist.
Grafisch gesehen erreicht Cof:MW2 zum wiederholten Male ein neues Level, spielerisch gesehen tut sich aber wenig Neues. Natürlich habt Ihr wieder neue Waffen zur Auswahl und selbstverständlich sind diese präziser und besser als beim Vorgänger, aber ist es das, was wir Spieler erwarten?
Die Innovation – wenn man Sie denn als solche überhaupt noch bezeichnen kann – muss mit der Lupe gesucht werden, auch wenn uns das nahezu perfekte Marketing etwas anderes erzählen möchte. Denn wo bitte liegt denn die Innovation wenn ich den 100. Söldner, Soldat oder irgendeine Person die zufälligerweise zur falschen Zeit am falschen Ort auftaucht mit einer wie auch immer gearteten Waffe virtuell niedergestreckt habe? Es ödet mich an die Waffe, trotz umfangreicher, sehr aufwändiger, geradezu cineastischer Aufmachung, noch ein einhundertunderstes Mal zu verwenden – um die Wahrheit zu sagen hat es mich bereits zuvor gelangweilt, denn allzu klar war, was mich erwarten würde.
Wer ausschließlich First Person Shooter spielt – wie offensichtlich 400.000 Menschen in Deutschland, immerhin satte 0,5% der Bevölkerung hierzulande, die in der ersten Verkaufswoche bereits am Tresen zuschlugen – wird auch das neue, technisch sehr hochwertige und auch mit Joypad gut spielbare CoF lieben. Der normale Spieler aber wird, trotz umfangreicher Single- und MultiPlayer-Online-Sessions das Spiel von Mal zu Mal weniger spielen, weil das immergleiche Schema auf Dauer wesentlich weniger fesselt als ähnliche, aber innovativer umgesetzte Konzepte wie Borderlands oder BioShock 2.