Avatar – the very late review

Avatar läuft zwar bereits seit einigen Wochen in den Kinos, dennoch hatten wir die Previews verpaßt, weshalb Ihr von uns erst jetzt dieses ‚very late review‘ lesen könnt…
Der Film spielt auf dem fernen Planeten Pandora, dessen Atmosphäre zwar lebensfeindlich für Menschen ist, aber wegen seiner Erdschätze dennoch interessant scheint. Die Ureinwohner des Planeten, die sogenannten Na’vi, stellen sich diesem Abbau aber ablehnen gegenüber – und anderem weil heilige Stätten der Na’vi zerstört werden – weshalb es zu kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den Völkern kommt. Wissenschaftler auf der Seiten der Menschen wollen die Kommunikation zwar verbessern, indem Sie eigene Na’vi künstlich züchten und diese über eine Computer-Mensch-Kopplung virtuel steuern, so die Traditionen und Gewohnheiten der Na’vi kennenlernen, mit Ihnen kommunizieren um eine Lösung für beide Seiten zu finden, dennoch ist diese Lösung ist sehr aufwendig. Nur dumm dass der söldnerische Arm der Erdabbau-Firma an dieser Lösung kein Interesse zeigt, weshalb sich alles auf eine blutige Entscheidungsschlacht zuspitzt.

Die beworbenen 3D-Effekte sind bei dem Film unwichtiger als man sich manchmal wünscht, aber angeblich wollte James Cameroon und sein Team die Zuschauer nicht mit zu viel Bewegung und Details konfrontieren, bei diesem ersten 3D Kinoblockbuster der Neuzeit.
Für Videogaming-Freaks und Computerspieler stellt sich so aber leider nicht der richtige Aha-Effekt ein, obwohl die eine oder andere Szene, vor allem im zweiten Teil des Films auch technisch durchaus begeistern kann.

Die Geschichte ist eine Mischung aus ScienceFiction, Fabelgeschichte, Ökothriller und Lehrstück. Vor allem Letzteres überschreitet aber hin und wieder die Grenze des guten Geschmacks und wird oftmals sehr kitschig. So erscheinen die Na’vi teilweise als ethno-katholische Buddha-Gläubige die gemeinsam das Gute – in welcher Form auch immer – herbeizubeschwören versuchen.

Der Großteil der Menschen widerum ist selbstsüchtig und muss sich „in der harten Zeit der Wirtschaftkrise“ behaupten um zu überleben, nur der Shareholder der Eigentürmerfirma scheint deren Leben zu bestimmen.

So kommt es dass – einige Ausnahmen bestätigen die Regel – der Großteil des Filmes, schwarz-weiß, bzw. Na’vi-blau/Menschen-Farbe gemalt erscheint und dieses einfache Muster ist sehr schnell am Ende seiner Erzählfähigkeit angelangt. Natürlich sind die Nebenstorys nett eingebettet, die Liebe der Hauptperson Jack Sully zu der Na’vi Neytiri entwickelt neue Beziehungen zwischen den Völkern und die Drachenflüge sind auch richtig cool, aber irgendwie fehlt das Salz in der Suppe, die Würze in der Soße und der Zucker in der Süßspeise (was man von den Popcorn im Kino nicht gerade behaupten konnte, deren Zuckergehalt das der Cola toppte). Man geht aus dem Film mit dem Gewissen dass Millionen von Menschen dasselbe Erlebnis gesehen haben und noch sehen werden, aber ob es etwas auf der Welt ändert, wie der Film zu suggerieren scheint, darf man durchaus bezweifeln. Es gibt wesentlich besser erzählte Filme und sogar TV-Serien, weshalb wir den Film ‚Avatar‘ für durchaus vernachlässigbar halten – 3D Effekte hin, oder her. Der bisher erfolgreichste Film alle Zeiten – bald wird die 2 Milliarden USA Grenze geknackt! – ist nicht schlecht, aber bei weitem auch nicht so gut wie man oftmals liesst. Nette Unterhaltung mit einer Portion 3D für satte 11,90 Euro pro Eintrittkarte, zzgl. der 7 Euro für Popcorn und Cola.